Lexikon
Carnitin
L-Carnitin ist eine in den Muskelzellen enthaltene, chemische Verbindung aus den Aminosäuren Lysin und Methionin. Es spielt eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel von tierischen und pflanzlichen Zellen. Mit Hilfe von Carnitin werden Fettsäuren in die Mitochondrien der Zellen eingeschleust, wo sie zur Energiegewinnung verwendet werden. Carnitin verbessert die Leistung der Herzmuskulatur und bewirkt einen erhöhten Energie- und Sauerstofftransport im Blut, wodurch die Ausdauerleistung deutlich gesteigert wird. Es verkürzt die zudem Erholungsphasen nach hoher Belastung.
Dem Organismus steht Carnitin zum einen über die körpereigene Synthese, zum anderen aber über die Aufnahme der Nahrung zur Verfügung. Da Pflanzenzellen relativ wenig Carnitin enthalten, kann es bei einem Mehrbedarf (Trächtigkeit, Laktation, Nephropathien) beim reinen Pflanzenfresser Pferd durchaus zu einem Mangel kommen. Beim Equinen Metabolischen Syndrom mit Insulinresistenz hat Carnitin als Begleitherapie einen positiven Effekt auf Coenzym A und damit auf den Glucose Abbau (Dr. E. von Heimendahl, 2009). Ein wissenschaftlich gesicherter Tagesbedarf für Pferde liegt nicht vor. Zur langfristigen Steigerung des Leistungspotenzials und Zunahme der Muskulatur geht die Universität Leipzig in einer Dissertation von Dosen von bis zu 20 g pro Tag bei einem 500 kg schweren Pferd aus.